08.-11. 08.2002

Fin De Semana especial: Clubbing en Buenos Aires
Das erste Wochenende auf uns allein gestellt (will heissen: ohne Patricia, die uns an die Hand nimmt und die Stadt zeigt):

Foto del fin de semana
...ohne Worte...

Jueves

Eigentlich fängt das Argentinische Wochenende ja schon Mittwoch an, aber da wir so erschöpft waren vom vielen Lernen, haben wir den Anfang auf Donnerstag verschoben.
22h nach der Uni: Was machen wir? Das NiceTo mit der 69-Party, wie jeden Donnerstag (siehe 25. 7.), scheint die beste Alternative zu sein. Also erstmal mit Leo auf zu uns, der sich gerne noch umziehen will. Irgendwie ist es ja eh noch viel zu früh. Empanadas (hier die einzige Alternative zu Pizzas, Teigtaschen mit allerlei Kram drin) bestellen und erstmal ein bisschen ausruhen. Gegen 11 trudeln Damian gefolgt von Frauke und Vero ein. Wir beschließen, unter Leos Protest gegen 1 Uhr im Club zu sein, um nicht schon wieder ein zweites Eminem-Konzert (siehe 25.7.) mitzumachen. Um halb zwei am Club: LEERE, die Party fängt erst um zwei an. Leo fühlt sich bestätigt und wir gehen, nachdem Julian dem Türsteher eine Kommunikation aufgezwängt hat, um auch ja nachher europäerdealmässig an der Schlange vorbei zu kommen, erstmal in ne Bar.
2.30h wieder am Club: 300 Leute würden gerne rein. Julian versucht's mit seinem neuen Freund, dem Türsteher - NICHTS. Damian probiert seine ganz besondere Eintrittskarte (bunt bedruckt, mit 'ner großen "10" drauf) und schon dürfen wir unsere Eintrittskarten fernab der regulären Schlange erwerben. Irgendwie doch ein Europäerdeal (immerhin besser als der Holländerdeal vom letzten Mal, 100$ für die drei Kaasköppe) Die Party gibt sich ausgelassen und verraucht - wie schon erwähnt, das Unique in D'dorf lässt grüßen. Während Julian und Damian die Szene von oben beobachten, frische Luft schnuppern und ein paar Typen auf den Kopf spucken scheinen sich einige argentinische Frauen für deren bunte Hemdchen zu begeistern - sie signalisieren ihre Paarungsbereitschaft durch schlichtes neben-sie-hinstellen (anscheinend die generelle Art und Weise in Argentinien). Die deutsche Tour - erstmal abwarten und flirten - funktioniert hier nicht. Entweder sind die Frauen nach 2 min. wieder weg, oder werden von 20 anderen Typen belagert…
Wir tanzen zu dem immer härter werdenden Techno - einmal die Woche kann man sich das ja gefallen lassen.
7.00h ab nach Hause: Leo wecken, der sich konsequent früher verabschiedet hat, um auch seine 2 Stunden Schlaf vorm Arbeiten zu bekommen…. Bei uns zuhause piept's irgendwo in der Wohnung… oder sind das meine Ohren?


Viernes
16.30h: Aufstehen, Frühstück, ab auf Calle Florida (Einkaufsparadies), Jos Kontaktlinsen bestellen, feststellen, dass sein Handy ganz kaputt ist. Eye-Shopping, klappt für Julian dies mal nicht ganz so gut, er ist nachher stolzer Besitzer von neuen Schuhen…
20h: Damian kommt. Wir ruhen uns aus. Eigentlich sind wir immer noch fertig und beschließen was Ruhiges zu machen - vielleicht ne Bar oder so. Außerdem ist noch ne Party am Start, von Leuten, die wir nicht kennen.
0.30h an der Straßenecke: Solln wir jetzt auf die Party fahren? Oder könnte das peinlich werden, wenn nur wenige Leute da sind? Wir beschließen, aufgrund unserer Informationsdefizite, doch lieber eine Bar aufzusuchen. Ab ins Taxi. In der Bar erwachen so langsam unsere Lebensgeister (so gegen Mittag kein Wunder).
2.30h: Eigentlich könnten wir ja doch noch in nen Club gehen. Nur diesmal nicht ganz so lange… Spätestens so um 4h nach Hause… Und vorher noch was essen. Gesagt getan, um 3h noch ein Restaurant aufgesucht und Sandwiches "eingespeist".
3.45h am Club " City New York": Perfekte Zeit, keine Schlange, drinnen gut gefüllt und die Musiklautstärke hat ihren Zenit erreicht. Techno, schon zum 2. Mal. Aber immerhin ein ziemlich cooler Laden. Ausserdem wollten wir ja eh nicht so lange bleiben (bis 4h?). Getanzt wird, Damian versucht sich mit ner Frau zu unterhalten, gibt wenig später auf - zu laut. Getanzt wird…
7.30h: ein bisschen später als geplant: ab ins Bett! Hört ihr auch dieses Pfeifen in den Ohren? Morgen aber definitiv mit Oropax!

Sabado y Domingo
17h: Aufstehen, Frühstück, ab auf Calle Florida (Einkaufsparadies), Jos Handy in den Ericsson Laden bringen, der um 21.30h leider schon zu hatte. Tja, man sollte halt nicht den ganzen Tag verpennen. Bisschen Eye-Shopping, diesmal nichts gekauft - ah doch, ne Jeans….
21.30h: Schnell noch zum Supermarkt und Salat kaufen, um uns endlich mal was Gutes zu tun. Wie man sieht, wurde es mal wieder ein bisschen mehr (rechts, unten rechts).
22.30h:
Damian kommt, kochen, essen, ausruhen… Heute hat Damian ein ganz besonderes Programm für uns ausgearbeitet: Erst "Big One" und dann zur After-Hour ins "Caix". Wenn das nicht schon wieder Techno ist!?
So gegen halb eins kommt uns die glorreiche Idee doch mal im Big-One anzurufen und uns 'nen Tisch in der VIP-Lounge geben zu lassen. Warum auch nicht, für die Söhne der Delegation in der "embajada alemana" ;) können die das ja ruhig mal machen…
3.30h Takeoff zum "Big One": Dort angekommen versuchen wir mit der embajada-alemana-Tour auch um den Eintrittspreis herumzukommen, aber so viel unverschämtes Glück haben wir dann doch nicht.
Welch Überraschung, es läuft harter Techno… Der Club an sich ist in einer alten Kirche aufgezogen, verteilt auf drei Ebenen, auf der Untersten die Tanzfläche, und auf den beiden obersten an einer Brüstung entlanggezogen, der VIP-Bereich - unser Ziel. (Fotos rechts und unten) Der extra Türsteher für die Wichtigen der Wichtigen, hat sich die Sache mit der Deutschen Botschaft seelenruhig erklären lassen, um dann mit Rücksicht auf uns Ausländer schön langsam und deutlich sein Trinkgeld zu verlangen. Als "Diplomatensöhne" passen wir uns natürlich den Gegebenheiten an und lassen uns zum Tisch geleiten. Ein paar standesgemäße Drinks später, nach viel Getanze, einem kleinen Schläfchen auf den ach so bequemen VIP-Sesseln für Jo, netten Schwätzchen mit den süßen Jungs im Club geht's um...

7.30h ab nach Hause. Da war aber doch noch was!? After-Hour im Caix!
Also: Frühstück (rechts), Frischmachen, versuchen Jo zu wecken (ohne Erfolg) und ab ins Taxi. Vor neun müssen wir drinnen sein, dann kostet's nichts.
9.00h Caix: Vor dem Club bietet sich ein Bild des Grauens… ca. 100 total durchnächtigte, relativ freakig aussehende Jugendliche, größtenteils mit Sonnenbrillen gammeln dort rum und wartet auf den Einlass. (rechts 2.v.o.) Nach einer relativ komischen Einlasskontrolle mit Abtasten ohne wirklich was zu suchen geht's rein. Ist noch relativ leer, aber laut Damian wird's noch richtig abgehen. Vor allem ab 12h… Oh Mann, ob ich das noch durchhalte????

Der Club ist unterteilt in eine Tanzfläche drinnen und eine beschallte Terrasse draußen, mit Blick auf den Rio de La Plata, inklusive Angler und den Containerhafen.
Und tatsächlich, nach 'ner halben Stunde ist es voll. Alle Leute, die einem in den anderen Clubs in Buenos Aires aufgrund ihres krassen Aussehens schon mal aufgefallen sind, treffen sich hier anscheinend zu ihrem sonntagmorgentlichen Ritual. Alle sind lieb zueinander und bewegen sich so, als hätten sie die Strapazen der Nacht schon vollständig verdaut. Vielleicht liegt das ja an den bunten Vitaminpillen und Pülverchen, die die Leute die ganze Zeit konsumieren…? In ihren Gesichtern kann man lesen, dass dies nicht die erste Samstagnacht ist, die sie so verbringen.
Es wird (natürlich) wieder Techno gespielt, diesesmal wird's aber nicht immer härter sondern von Lied zu Lied immer chilliger. So gegen 11h fangen die ersten sphärischen Klänge an und die Sonne auf dem Rücken wird immer wärmer…
Hier fällt der Tanzstil der Argentinier noch wesentlich ausgeprägter aus, als in den anderen Discos. Zu dem dauernden BumBum wird mehr gehüpft als getanzt. Mindestens 10 cm hoch sollten die Sprünge schon sein, und immer locker mit den Armen hin und her wedeln… Kein Wunder, dass die ganzen Kids die futuristischsten Turnschuhe überhaupt haben, sonst würde das dauernde Gehüpfe auch nicht klargehen.
Insgesamt herrscht eine geile Atmosphäre, die Musik bringt den Raum in die unterschiedlichsten Stimmungen, denen man sich kaum entziehen kann. Von Zeit zu Zeit reizt die Musik die Leute so sehr, dass alle jubeln und ihre Arme in die Höhe reissen...
Um 12.30h kann ich nicht mehr, ab nach Hause und erst mal auf der Coach pennen...

Fazit: Nächstes mal werden wir eher was Ruhiges machen. Vielleicht ne Bar oder so…


Observaciones

In Argentinien ist es cool, andere Leute im Club auf einen Schluck aus deren Getränk anzuhaun.

Techno ist IN! Der dazugehörige Affentanz auch.