31.07.2002

Foto del día
Wie schon mehrfach verkündet, ist es in Argentinien ziemlich miese kalt. Mit ner Jeansjacke kann man da nicht viel reißen... Am Tag unseres Trips nach Cordoba (um 23.30 sollte es losgehen) sind wir deshalb erstmal shoppen gegangen. Dabei sind 2 Megacoole Pullis aus Vollsynthetik bei rausgesprungen mit nem großen B für "Boludo" oder B-Stress oder so... (Top Quality made in China für nur 30 Pesos)

El primer día
10 Stunden Busfahrt im Semi-Cama entpuppen sich als ganz chillig - mit den richtigen Nackenkissen... Und all dieser Komfort - inklusive Saunagang- für 20 Pesos.
In Cordoba angekommen (so gegen 9 Uhr morgens), total verpeilt, haben wir nichts besseres zu tun, als uns als absolute Touris zu outen und erstmal ein Foto zu machen (oben). Der erste Trip durchs extrem kalte Cordoba (ca. 3° - wir beschließen zu unseren Boludo-Pullis auch noch ne coole Mütze zu kaufen) ist extremst anstrengend (mit Gepäck und noch ohne Mütze...) und wir entschließen uns lieber in ein Hotel zu gehen als in die Jugendherberge (mag ja bonzig klingen, war aber tatsächlich nicht viel teurer). Nach 2 Stunden: endlich ein Bett in einer 2,50m mal 2,50m großen Zelle - und PENNEN....
Cordoba - eine Stadt mit 80.000 (oder auch mehr, die Angaben der Einheimischen variieren da) Studenten, ist sehr belebt. Auf dem zentralen Plaza San Martín setzen wir uns erstmal in die Sonne (da ists auch schon wärmer) und lauschen zwischen lauter Studenten den Straßenmusikanten.(rechts oben) Dort wird uns auch das abendliche "espectáculo" angekündigt. (rechts) Auf unserer Suche nach einer der 6 in unserem Führer angepriesenen Autovermietungen spüren wir die Krise, wir finden nur noch eine... Ein Fiat Uno wird klargemacht um am nächsten Tag eine Tour ins Umland zu starten.
In der eiskalten Cafeteria der Rechtsfakultät der lokalen Uni sprechen wir Studenten auf einen Tipp für unsere Abendgestaltung an und werden in die Bar/Disco "Cuerna Vaca" verwiesen. Das erledigt, packt uns der WI-Geist und wir haben nichts besseres zu tun als ins nächste Internetcafe zu laufen und dort erstmal 2,5 Std. "abzuNERDen". Nein, ehrlich: In den zwei Wochen in Buenos Aires haben wir es nicht auf die Reihe gekriegt auch nur einmal in die Kursbeschreibungen der UADE reinzuschaun... Wie immer auf den letzten Drücker, blieb uns da nichts anderes übrig. Alles in allem ein bissel stressig, vor allem weil der Rechner nicht wirklich der schnellste war.
San Telmo ist allgegenwärtig, auch in Cordoba... (Wenn doch bloß Patricia dabei wäre... die Staubfängerdiskussion würde neu ausgefochten werden.) Mit leerem Magen brechen wir so gegen halb eins ins Cuerna Vaca auf. Uns schwant schon böses, wir müssen nämlich das Auto bis 11 Uhr abholen. Um kurz vor eins in der angepriesenen Bar finden wir eine recht originell aufgemachte, mit Kuhschädeln dekorierte Bar, die mit zehn Besuchern den Charme einer netten Wartehalle hat. Wir trinken 2 Drinks (CubaLibre - halb Cola/halb Rum, ohne Limette) und beschließen erstmal was essen zu gehen. Mit dem Türsteher machen wir europäerdealmäßig (wir haben ja was von Patricia gelernt), dass wir auch ohne Eintritt, der inzwischen kassiert wird, wieder reinkommen.
Schon leicht angetüddelt (evtl. etwas untertrieben - der leere Magen macht sich bemerkbar) essen wir 'ne Pizza nebenan. Wieder zurück bei der Bar, finden wir eine kleine Menschenmenge am Eingang vor, drängeln uns ein bisschen rein und suchen Augenkontakt mit dem Türsteher -- es klappt, auch ohne la rubia. Drinnen bietet sich ein Bild des Terrors: ca. 500 (mittwochabends um halb 3 !) sich hin und her drängelnde Leute machen es unmöglich sich dem kollektiv-schiebe-Tanzstil zu entziehen. Erinnerungen ans den Eintritt ins "69" werden wach (s. 25. 7.)Irgendwie ist es doch ganz amüsant und wir genießen noch ein bisschen das argentinisceh Quilmes-Crystal, ein Wasserbier erster Güte. Beim Gehen verspricht uns der Türsteher, daß Morgen alles besser werde - wer's glaubt....

links: der Fernseher, bereitet Jo die ganze Zeit Sorgen, weil er der Meinung ist, er könnte über Nacht seine Beine verlieren, wenn er denn runterkäme.
rechts: ohne Worte....



Observaciones

Klimatisiert (im Bus) heisst in Argentinien nicht "angenehm klimnatisiert". Ein Klima herrscht ja schließlich auch bei 38 Grad und 120% Luftfeuchtigkeit bei 5% Sauerstoffanteil (sind wir auf Tauchgang? fargen wir uns bem Anblick der Wasserschicht auf der innenseite der Fenster).

Drinks in Argentienien werden grundsätzlich halb/halb gemixt.


Vocabulario

espectáculo = happening, meist mit Musik

Cuerna Vaca = Kuhschädel (aus dem Kontext erschlossen)